Informationen zur Dauerausstellung

Geschichte und Gegenwart Radeburgs werden im Heimatmuseum der Stadt lebendig. Die Dauerausstellung präsentiert Objekte aus der Sammlung des Museums und illustriert die Geschichte der Stadt und der Region. Neben Möbeln des 19. Jahrhunderts, historischen Waffen und Zeugnissen des Schützenwesens, Gegenständen aus Haushalt, Handwerk und Vereinstätigkeit, Objekten zur Kirchengeschichte sowie historischen Ansichten Radeburgs wird auch eine archäologische Sammlung gezeigt.

Dieser Ausstellungsteil zur „Lausitzer Kultur“ umfasst mehrere Keramikobjekte und Überreste der in diesem Gebiet 1280 – 780 v. Chr. lebenden Siedler der späten Bronzezeit. Diverse verzierte Amphoren, Tassen und Urnen belegen ihren typischen Formenschatz und verweisen auf die besonderen Bestattungsriten der damals hier ansässigen Menschen. Die Funde stammen von 1928 in der Nähe des Gaswerks durchgeführten Grabungen.

Der im Museum zu sehende „Radeburger Zinnschatz“ aus der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts umfasst Geschirr, Krüge, Pokale und Humpen aus Zinn von diversen Vereinen, Innungen und aus Schenkungen der Radeburger Bürgerschaft. Zinngefäße waren oft der wertvollste Besitz eines bürgerlichen Haushalts. Auch in Radeburg gab es Zinngießer, die Zinngefäße gossen und mit ihrer Marke stempelten.

Als wichtiger Marktort mit bis zu 4 Jahrmärkten war Radeburg ein Zentrum des blühenden Handels und des Handwerks. Mehrere Radeburger Innungen (Zünfte) übergaben ihre wertvollen Innungsladen (Truhen) zu Beginn des 20. Jahrhunderts an das Heimatmuseum. Eine Auswahl dieser Truhen wird in der Dauerausstellung gezeigt, ebenso die Einrichtung einer Schuhmacherwerkstatt. Radeburg war im 19. Jahrhundert eine bedeutende Schuhmacherstadt mit über 90 Meistern. Eine der bedeutendsten Schuhmacherfamilien, die Familie Hasenpflug, stellte über Generationen Schuhmachermeister und ist bis heute eine der angesehensten Radeburger Familien. Aus dem Besitz der Hasenpflugs sind diverse Leihgaben, etwa ein Tafelklavier der Biedermeierzeit, zu sehen.

In Radeburg bestand über Jahrhunderte eine bürgerliche Schützengesellschaft. Wohl 1226 gegründet diente sie anfangs der Stadtverteidigung. Zu sehen sind wertvolle Ehrenpokale und -zeichen der Radeburger Schützengesellschaft. Ebenso eine Auswahl an Orden und Schützenketten der Scheibenkönige sowie die älteste überlieferte Darstellung eines Radeburger Schützenkönigs von 1816. Ergänzt wird dieser Ausstellungsteil mit Objekten aus der umfangreichen Waffensammlung des Museums, welche die Verwendung von Waffen im Rahmen des Schützenwesens in Sachsen der vergangenen drei Jahrhunderte repräsentiert.

In einem eigens eingerichteten Heinrich-Zille-Kabinett präsentiert das Museum ausgewählte Werke des berühmten Malers und Grafikers Heinrich Zille, der am 10. Januar 1858 in Radeburg geboren wurde.